Omega 3-wie wichtig ist die Fettsäure für unsere Gesundheit?
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und unterstützen nachweislich die psychische Gesundheit, die Herzfunktion sowie frauenspezifische Beschwerden
Sorniza Pantschevska
Omega-3-Fettsäuren – Wissenschaftlich fundierte Wirkung auf Gehirn, Körper und chronische Entzündungen
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den am besten erforschten Mikronährstoffen mit weitreichender Wirkung auf die körperliche und psychische Gesundheit. Besonders die beiden marinen Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) zeigen in klinischen Studien signifikante Effekte auf Entzündungen, Herzgesundheit und neurologische Prozesse. Neue Erkenntnisse legen nahe, dass Omega-3 nicht nur bei klassischen Indikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch bei Depressionen, ADHS, hormonell beeinflussten Erkrankungen wie dem Lipödem und der allgemeinen Frauengesundheit eine Rolle spielt.
1. Omega-3 bei Depressionen: Entzündungsmodulation für die Psyche
Die antidepressive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren ist eng mit ihrer Fähigkeit zur Hemmung von Entzündungsprozessen im zentralen Nervensystem verknüpft. Besonders EPA scheint hierbei wirksam zu sein. Studien zeigen, dass EPA bei Personen mit erhöhten Entzündungsmarkern depressive Symptome signifikant lindern kann. Auch kognitive Funktionen wie Konzentration und Motivation verbessern sich nach mehrwöchiger Supplementierung¹.
Dr. Andrew Huberman empfiehlt eine tägliche Zufuhr von mindestens 1 Gramm EPA zur Unterstützung der psychischen Gesundheit².
2. Omega-3 und ADHS: Mehr Aufmerksamkeit und kognitive Stabilität
Kinder und Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zeigen häufig niedrige Omega-3-Spiegel. Studien weisen darauf hin, dass insbesondere EPA bei einer Dosierung von etwa 1.200 mg/Tag die Aufmerksamkeit und Impulskontrolle signifikant verbessern kann³. Auch DHA scheint bei Kindern mit leichten Aufmerksamkeitsproblemen eine unterstützende Wirkung auf das Konzentrationsvermögen zu haben².
3. Frauengesundheit: Zyklus, Hormone & mentale Balance
Dr. Stacy Sims betont den Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf den weiblichen Hormonhaushalt. Besonders während der Follikelphase des Zyklus oder in den Wechseljahren wirkt Omega-3 entzündungsmodulierend, stabilisiert Stimmungsschwankungen und unterstützt die kognitive Leistungsfähigkeit⁴. Die antientzündliche Wirkung kann außerdem prämenstruelle Beschwerden abschwächen und die sportliche Leistungsfähigkeit verbessern.
4. Lipödem: Omega-3 gegen stille Entzündungen
Das Lipödem ist eine chronisch-entzündliche Fettverteilungsstörung, die mit Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Schwellungen einhergeht. Da das Krankheitsbild eng mit einer erhöhten Zytokinaktivität und einem gestörten lymphatischen System verknüpft ist, könnte die entzündungshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren therapeutisch genutzt werden.
Studien deuten darauf hin, dass die gezielte Gabe von EPA und DHA zur Reduktion systemischer Entzündungen und Verbesserung der Mikrozirkulation beitragen kann⁵. Auch Frauen mit hormonell getriggerten Entzündungszuständen – wie sie beim Lipödem häufig vorkommen – berichten von einer verbesserten Symptomkontrolle durch Omega-3-Supplementierung⁴.
5. Herzgesundheit: Schutz vor Arrhythmien und Gefäßschäden
Die schützende Wirkung von Omega-3 auf das Herz-Kreislauf-System ist gut dokumentiert. EPA und DHA senken Triglyzeridwerte, verbessern die Gefäßfunktion und reduzieren die Sterblichkeit bei koronaren Herzkrankheiten. Neuere Studien belegen zudem einen protektiven Effekt gegen Vorhofflimmern und andere Herzrhythmusstörungen⁶.
Personen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko profitieren laut aktuellen Empfehlungen von einer täglichen Supplementierung mit mindestens 2 g EPA/DHA, wobei reine EPA-Präparate in bestimmten Fällen besonders wirksam sein können⁷.
Fazit
Omega-3-Fettsäuren sind mehr als ein Nahrungsergänzungsmittel – sie sind ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Förderung der körperlichen, hormonellen und psychischen Gesundheit. Die gezielte Supplementierung mit hochwertigen EPA- und DHA-Präparaten kann helfen, Entzündungsprozesse zu regulieren, neurologische Funktionen zu unterstützen und das Risiko chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Depressionen oder Lipödem-bedingten Beschwerden zu reduzieren. Besonders für Frauen und Menschen mit entzündlichen oder neuropsychiatrischen Grunderkrankungen lohnt sich eine individuelle Betrachtung des Omega-3-Status und eine bedarfsorientierte Zufuhr.
Fußnoten
Rapaport MH, et al. (2016). "Antidepressant effects of omega-3 fatty acids in major depressive disorder: a randomized clinical trial." J Clin Psychiatry.
Huberman, A. (2023). Omega-3 für Gehirn, Stimmung und ADHS. ai.hubermanlab.com
Chang, JP et al. (2019). "High-dose EPA improves attention in children and adolescents with ADHD." Translational Psychiatry, Nature.
Sims, S. (2023). "Top Supplements for Women's Health." livemomentous.com
Kruschinski, C., et al. (2022). "The role of nutrition and anti-inflammatory agents in lipedema management." J Inflamm Res.
Mozaffarian D, et al. (2005). "Fish intake, contaminants, and human health: evaluating the risks and the benefits." JAMA.
Bhatt DL, et al. (2019). "REDUCE-IT trial: Cardiovascular Risk Reduction with Icosapent Ethyl." New England Journal of Medicine.
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